Ich war einmal ein Spielemann Ein rechter Tunichtgut Mir lag als kleinem Jungen schon Die Wanderschaft im Blut Ein Liedlein hier, ein Liedlein da Das war mein Zeitvertreib Zurück blieb keine Sorge mir Nur manches schöne Weib Und so zieh' ich umher Habe Staub an den Schuh'n Wohin mich auch die Winde weh'n Da will ich kurz nur ruh'n Ich kam nach Wittenberge Wo man mich bald verstieß Der Bürgermeister sperrt' mich ein Ins tiefste Burgverlies Ein Mägdlein mit 'nem Schlüsselein Half mir sogleich ans Licht Ich küsste sie zum Dank dafür Zurück blickte ich nicht Und so zieh' ich umher Habe Staub an den Schuh'n Wohin mich auch die Winde weh'n Dort will ich kurz nur ruh'n Und so zieh' ich umher Habe Staub an den Schuh'n Wohin mich auch die Winde weh'n Dort will ich kurz nur ruh'n Einst traf ich eine dralle Frau So weiß und weich und rund Sie hatte Haar wie Waldeslaub Und Zähne so gesund An ihrem Rock drei Kinderlein Die lachten voller Glück Ich stahl mich fort noch in der Nacht Und sah nie mehr zurück Nun bin ich alt, der Rücken schmerzt Die Welt hat sich gedreht Ein Hauch von Schnee liegt in der Luft Der Hafer ist gemäht So sitz ich hier am Wegesrand Und sing' dies kleine Lied Gleich brech' ich auf zum Horizont Mal sehn, was dann geschieht! Und so zieh' ich umher Habe Staub an den Schuh'n Wohin mich auch die Winde weh'n Da will ich kurz nur ruh'n Und so zieh' ich umher Habe Staub an den Schuh'n Wohin mich auch die Winde weh'n Da will ich kurz nur ruh'n