Tausend Tränen im Gesicht, doch sie rennt schneller als der Wind
Zu ihrem Dad, und hält ihn fest. Er ist ihr Fels, sie ist ein Kind.
Doch er muss weg, er muss kämpfen, er muss schießen - vielleicht.
"Keiner müsste schießen, wenn du hier bei mir bleibst."
Er lächelt sie an und nimmt sie hoch, er lässt sie fliegen.
Er weiß sie spricht die Wahrheit - Kleine Worte, große Liebe.
"Daddy kommt bald wieder und dann bringt er dir was mit.
Ganz viel Öl für meine Chefs und für dich ein bisschen Glück.
Ich schick dir jeden Tag 'ne Karte mit 'nem Herz und einer Zahl.
Damit du weißt, wie oft dein Daddy drüben Sehnsucht nach dir hat."
Und er setzt sie wieder ab, küsst sie und geht.
Dreht sich wieder um, hat tausend Wünsche - doch zu spät...
Seine Frau erstickt an Tränen, seine Tochter ruft ihm nach.
Befehle sind Befehle und der erste heute ist Marsch.
Dann sitzt er Stunden in seinem Flieger, hat ein ungutes Gefühl.
Wenn er ankommt braucht er Alkohol - den Kummer runterspühlen.
Ein fremdes Land, ne fremde Sprache, fremde Kultur.
Menschen schreien ihm nach "Geh nach Haus, lass uns in ruhe!"
Er braucht Geld, er braucht die Kohle, er muss schießen für den Frieden.
Er schreibt Briefe für die Frau "Ich werd' dich niemals mehr betrügen.
Jetzt ist klar, dass ich dich Liebe! Warte auf mich, mein Schatz,
Ich bin froh, dass du verziehen hast, ich bin froh, dass ich dich hab."
Plötzlich Schüsse in der Nacht, dann wieder Stille - kein Schlaf.
Ein Bild von seiner Tochter, Tränen heilen die Angst.
Blauer Himmel, ganz in Schwarz. Er hört sie schießen und er fliegt.
Weg von all dem Chaos, das es für ihn nicht mehr gibt.
Er hat den Brief an seiner Brust, er konnte ihn leider nicht versenden.
Dafür kommt er jetzt nach Haus mit fremdem Blut an seinen Händen.
Doch diese Ruhe auf dem Flug macht ihn verrückt.
Er hält nicht, was er verspricht, er kommt zurück - ohne Glück.
Tausend Tränen im Gesicht, doch sie rennt schneller als der Wind
Zu ihrem Dad, und hält ihn fest. Er war ihr Fels, sie ist ein Kind.
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