Wenn die einst vor Leben strotzenden grünen Blätter Sich verwandeln in goldene Zeugen der Vergänglichkeit Wenn die einst anmutig strahlenden Bäume Sich entkleiden, und alles nach dem Ende schreit Ihr leichtes Sommergewand tauschten sie schon lang Zugunsten der bittersüßen Schwere des Herbstes Und nun stehen sie verkrüppelt, knorrig und nackt Ihr Ächzen nur ein Rufen nach vergangenen Tagen Tragt die Fackeln hinunter zu den Gräbern Brennt sie nieder, die alten Gedanken-Fänger Ich bin der Schicksalsweber Ich bin der Traumschänder Irgendwann einmal hatten sie geträumt Und sie schrien die Träume hinaus in die Nacht Sie warteten auf einen goldenen Morgen Der die lang ersehnte Erfüllung bringen sollte Und die Wälder harrten aus Ihre Wurzeln konnten sie nicht in den Morgen tragen Ihre Schreie wurden zu einem heißeren Flüstern Bis ihr Verlangen zu einem Rascheln wurde Jetzt legen sie ihre Blätter ab Betten sie gleich ihrer Träume zur Ruh Und so warten die Hoffnungen in ihrem moos'gen Grab Auf ein Morgen das nie kam Die Wälder warteten zu lang Und sahen das Abendgrauen nicht Und jetzt, wo ein eis'ger Winter naht Ist es nichts mehr wert zu hoffen Tragt die Fackeln hinunter zu den Gräbern Brennt sie nieder, die alten Gedanken-Fänger Ich bin der Schicksalsweber Ich bin der Traumschänder Wie alt musste ich werden um jung zu sein? Warum habe ich immer auf ein Morgen gewartet? Das Leben hat mich eingeholt Doch was könnte es schon verbrennen, außer den Gräbern, Die einst meine Träume waren?