Wir träumen in Wäldern mit dichtem Gezweig,
Im Nebel und unter der Rauhnacht Geschweig,
Wir herrschen in Mären, die fern einer singt,
Der nie in den Schein unsrer Sonnfeuer dringt,
Und spät ward ein Name uns Makel und Lohn,
Doch schon unser Werden war immer Passion.
Wir sind in die Mitte Europas gestellt,
Wir einen das Kleine der Größe der Welt,
Das göttliche Recht, im Gemächte des Manns
Verbürgt, macht uns einig und fruchtbar und ganz,
Denn ernst nimmt der Deutsche die Liebe, den Streit,
Den Glauben, das Recht und Gerechtigkeit,
Er duldet nicht Phrase, Theater, Zierrat,
Er fordert die Treue, die Ehre, die Tat,
Er haßt eine Ordnung, bequem und korrupt,
Sie gilt ihm als Teufel und Drache, beschuppt,
Bis Siegfried, Sieglindes erbsündiger Sohn,
Das Untier läßt spüren die deutsche Passion.
Und Kleinmut besetzt, was der Größenwahn ließ,
Und Deutscher ist nun, wer Zerknirschung bewies,
Den Deutschen ist Deutsches nun Abscheu und Hohn,
Sie spotten ihr Dasein und ihre Passion.
Wie lang soll das gehn? fragt sich mancher und glaubt
Man hätt den Verstand allen Deutschen geraubt,
Doch sammeln sich fern vom Getön der Parteien
Geächtete, reif, wieder Deutsche zu sein.
Sie rüsten sich, wecken den Kaiser im Kyff,
Der tiefer als Spätre nach Heiligkeit griff,
Die Pfalzen vereinte im Burg-Oktagon
Als Walstatt des Geistes und deutscher Passion.
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