Frau Enterich weihte am grünenden Rain Ihr Jüngstes in alle Geheimnisse ein Sie sagte, das Schönste zu fressen, das unsereins hat Das ist der Salat Das Entelein lauschte und staunte gar sehr Es blinzelte frech in der Gegend umher Da sah es die süßesten, herrlichsten Kirschen am Baum "Mama, pflück sie für mich!", so bat es kläglich "Mein Kind", sagt die Mama, "das ist unmöglich!" Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere Nur weil die Bäume hoch sind und diese Tiere groß sind Die süßesten Früchte schmecken dir und mir genauso Doch weil wir beide klein sind, erreichen wir sie nie Das Entelein weinte und klagte gar sehr Es trug sein gegebenes Schicksal nur schwer Doch als es dann groß war, da ging es mit einem Bericht Vors hohe Gericht "Die Großen", so sagte es, "fressen ganz keck Den Kleinen die Kirschen und Sonstiges weg Sie alle beanspruchten darin das nämliche Recht!" "Was sind das", sprach die Maus, "für dumme Faxen? Die Kleinen müssten dann doch erst mal wachsen!" Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere Nur weil die Bäume hoch sind und diese Tiere groß sind Die süßesten Früchte schmecken dir und mir genauso Doch weil wir beide klein sind, erreichen wir sie nie Die Welt ist rund und wie scheint, so gelenkt Dass Enten und Mäusen das Leben nichts schenkt Sie tragen ihr Schicksal nach altem und tierischen Brauch Wie andere auch Die Großen, die sind ja am Anfang auch klein Und wenn sie dann wachsen, dann ist es gemein Doch wenn es auch ärgert die Kleinen, die ändern es nicht Solang' die hohen Bäume Früchte bringen Solange werden alle Kleinen singen Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere Nur weil die Bäume hoch sind und diese Tiere groß sind Die süßesten Früchte schmecken dir und mir genauso Doch weil wir beide klein sind, erreichen wir sie nie Erreichen wir sie nie Erreichen wir sie nie