Dieses Lied soll an eine der größten Katastrophen Der zivilen Schifffahrt erinnern Die jedoch in unserer schnelllebigen Zeit Schon längst verdrängt wurde von neuen, frischen Schlagzeilen Wir schreiben den 13. Januar 2012 gegen neunzehn Uhr Costa Concordia Einst Königin des Ozeans Liegst nun im feuchten Grab Irgendwo im Mittelmeer Costa Concordia Gleichnis für des Menschen Größenwahn Was von dir übrig blieb: Schrauben, Schutt und Blech Kapitän Schettino schien der Reederei ein Glücksgriff Charmeur der alten Schule, stets braun gebrannt Die Fraunherzen flogen dem fashen Italiano nur so zu Dazu das riesen Schiff, das stieg im wohl zu Kopf Doch Felsen sind stärker als von Menschenhand gebauter Stahl Schlitzen den Kreuzfahrtriesen erbarmungslos auf Wie einst schon die Titanic zur Strecke gebracht wurde Im Unterschied zu damals war es Stein und kein Eis Costa Concordia Majestätisch pflügtest du durch's Weltenmeer Selbst Killerwellen Stecktest du wie Stubenfliegen weg Costa Concordia Mächtig und doch so gebrächlich Hast nun dein Leben ausgehaucht Ruhe sanft, wo du auch bist Leichtsinn und Größenwahn brachen Schettino das Genick Und alle Welt spottet nun über Kaiptän Feigling Er ging als einer der ersten vom Boot Angeblich weil er nichts mehr tun konnte Doch damit drehte er sich den eigenen Strick Das kleine Örtchen Giglio erlangte traurige Berühmtheit Ein Riesenwrack als Wahrzeichen Touristen blieben bald schon aus Die Gigliesen schämten sich und drangen auf rasche Bergung Doch wer sollte das bezahlen? Die Gigliesen sicher nicht Costa Concordia Hast den Menschen nicht viel Glück gebracht So viele arme Seelen Zogst du mit in den Tod Costa Concordia Dein Stapellauf war ein schwarzer Tag Schneeweißer Riese Doch Hochmut kommt stets vor dem Fall Dieses Lied ist ewig Er gemahnt, es gemahnt die Schuldigen, trauert um die Opfer Und soll sich tief im kollektiven Bewusstsein verankern So wie es keine Fakten vermögen Sondern nur ein kleines Stück Musik Costa Concordia Ein letzter Gruß, ja Costa Concordia