Hugo Lehmann möchte fernseh'n Auf dem Couchtisch steht das Bier Heut' spielt Stuttgart gegen Hertha Gleich geht's los - schon Fünf vor Vier! Da erscheint die Angetraute Holt die Vampyrette raus Saugt mit süffisantem Lächeln Kreuz und quer die Stube aus Lehmann kann den Krach nicht haben Als versierter Ehemann Zündet er mit einem Streichholz Das Elektrokabel an Lehmanns Frau bleibt Herr der Lage Nimmt sein Bier, das dort noch steht Löscht den Brand und kippt die Reste Unbeeindruckt ins Gerät Lehmann lässt sich nicht verwirren Schaltet jetzt das Rado an Weil er so das Sportgeschehen Weiterhin verfolgen kann Wirft sich in den Fernsehsessel Wo er ganz genüsslich wippt Bis ihn seine Frau von Hinten Mit dem Sessel überkippt Lehmann macht 'ne Rolle rückwärts Bis er wieder senkrecht steht Und der Alten die Perücke Mit dem Dutt nach vorne dreht Lehmanns Frau übt blinde Rache Und zermalmt sein Hörgerät Drauf dreht er den Knopf am Rado Bis es nicht mehr lauter geht Jetzt holt sie das Bratenmesser Lehmann fällt ihr in den Arm Dreht es um und sticht der Dame Just in den Zwölffingerdarm Reue packt ihn und er schleift sie Die beinah' zwei Zentner wiegt Hin zum Bett, wobei er leider Einem Herzinfarkt erliegt Beide ruhen nun in Frieden Spiel zu Ende. Unentschieden!