Schaun Sie sich mein Rosel an Wie sie mich umflattert – Dass sie mich vergöttert, kann ein Blinder heut schon sehn! Morgen werd'n wir Frau und Mann – Ich hab sie ergattert Und sie ist verrückt nach mir – no, das kann ich verstehn! Sind wir erst verheiratet, dann kann ich prophezeihn Niemand wird wie wir so glücklich sein! Denn sie wird kommandiern Und mich schikaniern Und verwünschen jeden Tag, den sie mit mir verbringt! Sie wird mich peinigen Und mir schriftlich bescheinigen Wie sie über mich zerspringt! Ich werd mich plagen Und sie wird sagen Dass unser Nachbar Jossel Braun viel mehr verdient! Und kommt ein Kind zur Welt Als Gottes Schmerzensgeld Wird sie sagen: "Armes Kind! Nebbich – wos du für'n Vater hast!"", wird sie sagen! Und täglich wird sie wünschen Gottes Feuer auf mein Haupt, hähäha – Sie weiß, Gott macht das nicht sehr oft! Doch komm ich abends müd nach Hause Dann wartet sie – wenn sie nicht schloft! Dann lächelt sie und wird grob Wirft mir an Schuh am Kopp Und erzählt die ganze Nacht, wie ich ihr ihr Leben verhunz! No, und ihre Mutter gar Die wird noch leben a so a fünfzig Jahr – Davon jeden Tag mit uns! Sie sehen, unsre Ehe nimmt an harmonischen Verlauf Soweit ich das schon heute überseh Nur später, wenn die Kinder groß sind Und fortgehn, das tut Rosel weh! Dann weint sie bitterlich – Zur Abwechslung schimpft sie a bissel auf mich Weil ich ihr so viel Kinder mach und sie nicht vorher frag! Doch jetzt genug geredt Ich muss nach Haus zu Bett – Morgen ist mein Hochzeitstag!