Wahrlich verlockend, der Glanz dieser Hallen Die edlen Gewänder, die prunkvollen Schnallen Das Elfenbein und das teure Geschmeide Edelstein, Samt und arabische Seide Wandbehänge von kostbarem Wert Zierrat, soviel das Herz begehrt Ein warmes Feuer in jedem Raum So eine Burg wie diese solltet ihr mehrere bauen Feiert, lacht und seid vergnügt So lebt man gut und unbeschwert Wenn sich durch Dienst und Fron des Volkes Der Reichtum weiter vermehrt Doch so sehr ihr auch am Wohlstand hängt Gebt acht, dass ihr stets eins bedenkt Dass dieser ganze Luxus nur Die eigne Sterblichkeit verdrängt Ich bringe eine Botschaft wider das Vergessen Ihr, die ihr die Welt im Überfluss genießt Seid alle einem Trug und einem Irrtum aufgesessen Denn ihr lebt nur in einer Illusion Der Illusion vom Paradies Ich bin durch viele Lande gezogen Auf einem Maultier her geritten Und wie der Aussatz greift er um sich Überall, der Verfall der Sitten Klöster kommen Freudenhäusern gleich Geistliche halten sich Konkubinen Und geben sich offen der Unzucht hin Anstatt in Demut dem Herrn zu dienen In eitler Selbstgefälligkeit Betrachtet ihr euer Antlitz in Spiegeln Unterwerft euch jeder Lustbarkeit Es fällt euch schwer, Begierden zu zügeln Ob Reichtum oder edles Blut Wird euch vor Gott nicht unterscheiden Kein noch so kostbares Gewand Wird eure nackten Seelen kleiden Ich bringe eine Botschaft wider das Vergessen Ihr, die ihr die Welt im Überfluss genießt Seid alle einem Trug und einem Irrtum aufgesessen Denn ihr lebt nur in einer Illusion Der Illusion vom Paradies Ich bin nur ein armer Priester Weder adelig noch reich So sei mir doch ein guter Rat erlaubt Ändert euer Leben Denn was ich in euch sehe Ist, dass ihr nicht an Gott Sondern euer'n Reichtum glaubt