Der Morgen rötet sich und glüht Der ganze Himmel tönt von Lob In Jubel jauchzt die Erde auf Und klagend stöhnt die Unterwelt Der starke königliche Held zerbrach Des Todes schweren Bann Schon werden alle Klagen stumm In Freude wandelt sich der Schmerz Denn auferstanden ist der Herr Gerold! ♪ Nun seht mich alle an, die Schleier sind gefall'n Ich habe den Moment heraufbeschwor'n Ich hab' mich aufgelehnt gegen diese Welt Und einen aussichtslosen Kampf verlor'n Ich geh' den letzten Schritt, ich lasse nichts zurück Mein leidgeprüftes Leben ist vorbei Es war ein schwerer Weg, der nun zu Ende geht Doch jetzt bin ich endlich frei! Endlich frei! Endlich frei! ♪ Und die Zeit scheint still zu steh'n Als Johannas Maske fällt Der Moment enttarnt die Wahrheit Und entblößt eine verlogene Welt Im Lateran raucht jetzt der Schlot Weihrauch, wird dort nicht verbrannt Jedes Schriftstück steht in Flammen Auf dem Johannas Name stand Das Volk empfindet keinen Zorn Nur Trauer hat es tief berührt Die Menschen Roms sind voller Dank Auch wenn er einer Frau gebührt Nun finde deinen Frieden, wir geben dir Geleit Und bauen dir ein Denkmal aus Stolz und Dankbarkeit Du bleibst der Papst des Volkes, Papa Populi Was du für uns getan hast, vergessen wir dir nie Johanna hatte vor den Augen Roms ihr Kind verloren und musste sich im Papstgewand als Frau zu erkennen geben Natürlich stand die Kurie unter Schock und versuchte, die Spuren des Skandals zu verwischen Schnell hatten sich die alten Mächte wieder formiert und die neue Papstwahl wurde in aller Eile vorangetrieben Aber auch diesmal gelang es Anastasius nicht, seinen Einfluss geltend zu machen und den Papstthron zu besteigen Er war weder vom Volk, noch vom Klerus gewollt Anastasius blieb bis an sein Lebensende Kardinal und verfasste den Liber Pontificalis, die offizielle Chronik der Päpste Das Kapitel Johanna ließ er aus Es war für ihn die letzte Möglichkeit Rache zu nehmen, an dem Menschen, der ihm den eigenen Ruhm verwehrt hatte Doch in den Herzen der Menschen behielt die Geschichte der Päpstin ohnehin ihren festen Platz Dort wird sie die Zeit überdauern Sie hat das Denken der Menschen verändert und Mut gemacht Sie ist ein Plädoyer für Freiheit und Gerechtigkeit Nun finde deinen Frieden, wir geben dir Geleit Und bauen dir ein Denkmal aus Stolz und Dankbarkeit Du bleibst der Papst des Volkes, Papa Populi Was du für uns getan hast, vergessen wir dir nie (Vergessen wir dir nie!) Vergessen wir dir nie! (Vergessen wir dir nie!) Vergessen wir dir nie! Ruhe in Frieden, Päpstin Johanna