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Ludwig Suthaus - Wagner: Tristan und Isolde, Act II, Scene 2: "Isolde! Geliebte!" (Tristan, Isolde) lyrics

Artist: Ludwig Suthaus

album: Wagner: Tristan und Isolde (Remastered)


TRISTAN
Isolde! Geliebte!
ISOLDE
Tristan! Geliebter!
Bist du mein?
TRISTAN
Hab ich dich wieder?
ISOLDE
Darf ich dich fassen?
TRISTAN
Kann ich mir trauen?
ISOLDE
Endlich! Endlich!
TRISTAN
An meiner Brust!
ISOLDE
Fühl ich dich wirklich?
TRISTAN
Seh' ich dich selber?
ISOLDE
Dies deine Augen?
TRISTAN
Dies dein Mund?
ISOLDE
Hier deine Hand?
TRISTAN
Hier dein Herz?
ISOLDE
Bin ich's? Bist du's?
Halt ich dich fest?
TRISTAN
Bin ich's? Bist du's?
Ist es kein Trug?
BEIDE
Ist es kein Traum?
O Wonne der Seele
O süsse, hehrste
Kühnste, schönste
Seligste Lust!
TRISTAN
Ohne Gleiche!
ISOLDE
Überreiche!
TRISTAN
Überselig!
ISOLDE
Ewig!
TRISTAN
Ewig!
ISOLDE
Ungeahnte nie gekannte!
TRISTAN
Überschwenglich hoch erhabne!
ISOLDE
Freudejauchzen!
TRISTAN
Lustentzücken!
ISOLDE
Himmelhöchstes
Weltentrücken!
Mein! Tristan mein!
Mein und dein!
Ewig, ewig ein!
TRISTAN
Himmelhöchstes
Weltentrücken!
Mein! Isolde mein!
Mein und dein!
Ewig, ewig ein!
ISOLDE
Wie lange fern!
Wie fern so lang!
TRISTAN
Wie weit so nah!
So nah wie weit!
ISOLDE
O Freundesfeindin
Böse Ferne!
Träger Zeiten
Zögernde Länge!
TRISTAN
O Weit' und Nähe!
Hart entzweite!
Holde Nähe!
Öde Weite!
ISOLDE
Im Dunkel du, im Lichte ich!
TRISTAN
Das Licht! Das Licht!
O dieses Licht, wie lang verlosch es nicht!
Die Sonne sank, der Tag verging
Doch seinen Neid erstickt' er nicht
Sein scheuchend Zeichen zündet er an
Und steckt's an der Liebsten Türe
Dass nicht ich zu ihr führe
ISOLDE
Doch der Liebsten Hand
Löschte das Licht
Wes die Magd sich wehrte
Scheut' ich mich nicht
In Frau Minnes Macht und Schutz
Bot ich dem Tage Trutz!
TRISTAN
Dem Tage! dem Tage!
Dem tückischen Tage
Dem härtesten Feinde
Hass und Klage!
Wie du das Licht
O könnt' ich die Leuchte
Der Liebe Leiden zu rächen
Dem frechen Tage verlöschen!
Gibt's eine Not
Gibt's eine Pein
Die er nicht weckt
Mit seinem Schein?
Selbst in der Nacht dämmernder Pracht
Hegt ihn Liebchen am Haus
Streckt mir drohend ihn aus!
ISOLDE
Hegt ihn die Liebste am eignen Haus
Im eignen Herzen Hell und kraus
Hegt' ihn trotzig
Einst mein Trauter Tristan, - der mich betrog!
War's nicht der Tag
Der aus ihm log
Als er nach Irland
Werbend zog
Für Marke mich zu frein
Dem Tod die Treue zu weihn
TRISTAN
Der Tag! Der Tag der dich umgliss
Dahin, wo sie der Sonne glich
In höchster Ehren Glanz und Licht
Isolde mir entrückt'!
Was mir das Auge so entzückt
Mein Herze tief zur Erde drückt
In lichten Tages Schein wie war Isolde mein?
ISOLDE
War sie nicht dein
Die dich erkor?
Was log der böse Tag dir vor
Dass, die für dich beschieden
Die Traute du verrietest?
TRISTAN
Was dich umgliss mit hehrster Pracht
Der Ehre Glanz
Des Ruhmes Macht
An sie mein Herz zu hangen
Hielt mich der Wahn gefangen
Die mit des Schimmers
Hellstem Schein
Mir Haupt und Scheitel Licht beschien
Der Welten-Ehren Tages-Sonne
Mit ihrer Strahlen eitler Wonne
Durch Haupt und Scheitel
Drang mir ein
Bis in des Herzens tiefsten Schrein
Was dort in keuscher Nacht
Dunkel verschlossen wacht
Was ohne Wiss' und Wahn
Ich dämmernd dort empfahn
Ein Bild, das meine Augen
Zu schaun sich nicht getrauten
Von des Tages Schein betroffen
Lag mir's da schimmernd offen
Was mir so rühmlich
Schien und hehr
Das rühmt ich hell
Vor allem Heer
Vor allem Volke
Pries ich laut
Der Erde schönste Königsbraut
Dem Neid, den mir
Der Tag erweckt
Dem Eifer, den mein Glücke schreckt
Der Missgunst, die mir Ehren
Und Ruhm begann zu schweren
Denen bot ich Trotz
Und treu beschloss
Um Ehr' und Ruhm zu wahren
Nach Irland ich zu fahren

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