In dunkler Ritze einst gebar Die Nacht das Spinnenkind, Gab ihm den Faden Und sein Kreuz mit auf den Weg Denn das ist alles, Was ein Wesen tragen kann, Auf sechs dürren Beinchen, Durch sein kleines Leben Spinnenkind solang der Faden hält Ein Spinnenkind, Bis es vom Faden fällt Es aß - die Mutter, Schrieb dem Vater lange Briefe Liebevolle Zeilen - bis es ihn fand, Zerschlagen unterm Stein Nahm sich sein Herz - und aß davon, Damit es bei ihm bleibt, Für immer bei ihm bleibt - für immer Was sich mein Leben nennt, Am seidenen Faden - hängt Und ich häng nicht mehr daran, Einer Spinne gleich, Bis der Faden reißt und ich falle, So tief man fallen kann Ein Spinnenleben lang Am seidenen Faden Ein kleines Spinnenleben lang Am seidenen Faden In dunkler Ritze einst verschwand Bei Nacht das Spinnenkind Und es ward nimmermehr gesehen