Vater, warum ist Dein Wort das Wort und das meine Phantasie? Vater, warum zähl ich Rosenkränze, tat ich doch Schlechtes nie? Vater, warum straft man fremden Glauben, so er sie doch versteht? Vater, wofür brauch ich Mauern, wenn sein Wort im Herzen steht?" "Auf meinem Acker kannst Du wachsen, wie ein Rosenstrauch auf Stein In meinen Hallen kannst Du fliegen, wie ein stolzer Greif im Käfig." - "NEIN!" "Meine Robe wärmt uns, wie ein Lamm im Schlangenschlund Erdrückt die Lunge, schnürt den Hals, fass' Dir ein Herz, tu Deine Zweifel kund. Meine Liebe hält Dich fest, wie Nägel hoch am Kreuz den Leib, Wie Stacheldraht das tote Tier, wie Prügel, Angst das schwache Edenweib" Vater, könnt' ich nicht ein Stern nur sein, an dem sich Menschen, die ihn blicken, endlos laben und Erfreuen? Vater könnt' ich nicht die Wolke sein, die hoch am Himmel steht, so dass ein jeder Blick zu mir ein And'res Ich verrät?" "NEIN!" Ich habe dieses Leben und es reicht von jetzt bis dann. Ich will es lieben ohne Grenzen, solange ich es leben kann! Mein Sohn, die Torheit spricht aus Dir. Der Mensch bleibt Mensch um diesem Gott zu dienen. Verschenk' nicht, wie einst Luzifer die Gnade, so als sei er Dir erschienen. Ich sah den wilden Trieb der Rose endlos in den Himmel greifen, zu den Vögeln über mir. Sie malten in der Wolkendecke Bilder, angestrahlt von ersten Sternen auf dem Weg zu Dir