Der Galgenvogel Ein karger Vogel bin ich, fresse Aas Ich aase jene, die der Mob vergaß Hier oben auf dem Galgenberg Zu warten ist mein täglich Werk Meist ist es einsam, trist und düster Wenn nur der Wind unheimlich flüstert Sie richten hier auf diesem Flur Im Wochentakt die Menschen nur Die Zeit dazwischen heißt es hungern Und darbend auf den Balken lungern Es spuken oft verwirrte Seelen Für mich wenn sie das Licht verfehlen Oft kreische ich aus Langeweile Dann kommen sie in großer Eile Auf Fressen hoffend aus der Ferne Kein Galgenvogel hungert gerne Doch heute muss ein Festtag sein Ich hör es schon von Weiten schreien Sie bringen mir ein Menschenmahl Um zu beenden meine Qual Mit einem Ruck bricht das Genick Er baumelt leblos nun am Strick Im letzten Fall war er alleine Und hilflos schaukeln seine Beine Die Seele steigt empor, ist endlich frei Mein Lohn für all die Warterei Ist frisch gehängtes Menschenfleisch Hört nur der Vögel freudiges Gekreisch!