Hans-Hermann der machte es genau wie sein Alter Er machte den Fernseher für sich zum Altar Er saß einfach da von sechs zwei Das wirkliche Leben war ihm völlig einerlei Er lehrte sich sterben, er lehrte sich beten Er lehrte sich lieben, was immer auch das war Er sah die Reichen, sie wälzten sich in Brot Während Afrikas Völker litten bittere Not Er blieb so passiv gegen alles was er sah Sein Fernseher war das beste, was es für ihn gab Seine Gefühle blieben völlig kalt Ja, sogar bei Nazis und ihrer Gewalt Ja, Fernsehen, das war sein Leben Und nach 40 Jahren waren seine Eltern tot Nun saß er alleine in seinem Boot Er glotzte und glotzte und hatte Spaß dabei Nun war er endlich mit seinem Fernseher allein Hans-Hermann wurde alt, er führte keine Not Er kannte keine Sorgen, nur seinen Tod Der Fernseher sagte "Plopp", die Sicherung war raus Gelähmt saß Hans-Hermann allein in seinem Haus Nun liegt er auf dem Friedhof, zwei Meter tief Die Glotze mit im Sarg, während er für immer schlief Auf seinem Grab 'ne Antenne aufgebäumt Auf der zu lesen steht: "Fernsehen war mein einziger Freund!" Ja, Fernsehen, das war sein Leben