Erhör mich nicht Verführer Der Kuss, um den ich innigst mich bemühte Die Nacht, um die ich lang voll Glut geworben Ward endlich mein und war gebrochene Blüte Der Duft war hin, das Beste war verdorben Und immer, wenn ein Mund sich mir ergab Und immer, wenn die Gier Erfüllung fand Und immer, und immer, sank eine selige Phantasie ins Grab Und immer, hielt ich nur Fleisch in der enttäuschten Hand Verführer Verführer O Fluch, daß kein Besitz mich kann beglücken Daß jede Wirklichkeit den Traum vernichtet Den ich von ihr im Werben mir gedichtet Und der so selig klang, so voll Entzücken Und immer, wenn ein Mund sich mir ergab Und immer, wenn die Gier Erfüllung fand Und immer, und immer, sank eine selige Phantasie ins Grab Und immer, hielt ich nur Fleisch in der enttäuschten Hand Verführer Verführer Gewartet habe ich vor vielen Türen In manches Mädchenohr mein Lied gesungen Viel schöne Frauen sucht ich zu verführen Bei der und jener ist es mir gelungen Nach neuen Blumen zögernd greift die Hand Zu neuer Werbung stimm ich mein Gedicht Wehr dich, du schöne Frau, straff dein Gewand Entzücke, quäle, doch erhör mich nicht Und immer, wenn ein Mund sich mir ergab Und immer, wenn die Gier Erfüllung fand Und immer, und immer, sank eine selige Phantasie ins Grab Und immer, hielt ich nur Fleisch in der enttäuschten Hand