Im Sandsteinfels vor Dresden,
Da lebte einst ein Herr.
Der mochte gern regieren,
Doch Trinken mocht' er mehr.
Den Weinkeller zu plündern,
Das war sein größter Spaß.
Er nannte sich Fürst Glas.
Nach vielen schönen Jahren,
Gelebt in Saus und Braus,
Da trank er voller Trauer,
Das letzte Fässchen aus.
Dann ging er auf die Brücke,
Den letzten Schluck im Mund
Und sprang zur Abendstund',
Drum rat' ich Dir aus diesem Grund:
Trink aus, mein Freund, auf den alten Rathenstein,
Trink aus, mein Freund, oder er kehrt bei dir ein.
Trink aus, mein Freund, glaube mir und hör auf mich,
Sonst holt er dich.
Trink aus!
Seither da geht die Sage,
Dass er kein' Frieden fand.
Und er zieht in den Nächten
Als Geist durchs Sachsenland.
Und lässt du was im Glase,
Drei Tropfen sind genug,
Kommt er mit seinem Spuk,
Drum rat' ich dir leer' steht's den Krug.
Trink aus, mein Freund, auf den alten Rathenstein,
Trink aus, mein Freund, oder er kehrt bei dir ein.
Trink aus, mein Freund, glaube mir und hör auf mich,
Sonst holt er dich.
Trink aus, mein Freund, auf den alten Rathenstein,
Trink aus, mein Freund, und dann schenk Dir nochmal ein.
Trink aus, mein Freund, glaube mir und hör auf mich,
Sonst holt er dich.
Trink aus!
Trink aus!
Trink aus!
Sonst holt er dich.
Trink aus!
Drum hebet Eure Gläser,
Dem Rathenstein tut's gut.
Auf dass der alte Burgherr,
Heut' Nacht in Frieden ruht.
Und leert sie bis zum Grunde,
Das ist mein guter Rat
Und eine Ehrentat.
Trink aus, mein Freund, auf den alten Rathenstein,
Trink aus, mein Freund, oder er kehrt bei dir ein.
Trink aus, mein Freund, glaube mir und hör auf mich,
Sonst holt er dich.
Trink aus, mein Freund, auf den alten Rathenstein,
Trink aus, mein Freund, und dann schenk Dir nochmal ein.
Trink aus, mein Freund, glaube mir und hör auf mich,
Sonst holt er dich.
Trink aus!
Trink aus!
Trink aus!
Sonst holt er dich.
Trink aus!
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