Meine Alte Stadt Stille Straßen schlafen noch im ersten Morgengrau Silbern glänzt an grünen Blättern zart der letzte Tau. Tauben putzen auf dem Dach sich für den Tag heraus Und die alte Gaslaterne geht ganz langsam aus Polternd öffnet sich das erste große bunte Tor, Fensterläden gehen auf, Musik dringt an mein Ohr. Ein Zeitungsmann wie jeden Morgen läuft von Haus zu Haus Und ein Bäckerjunge trägt schon warme Brötchen aus In meiner Stadt blieb die Zeit für mich steh? n, In meiner Stadt, wo die Uhren anders geh? n. Und bin ich müde, schwach und matt Und weiß mir keinen andren Rat Dann besuch ich meine alte kleine Stadt. Zaghaft und noch missgestimmt schlägt die Turmuhr Acht Ganz allmählich ist die kleine Stadt vom Schlaf erwacht Und räkelt sich noch trunken im ersten Sonnenschein Und blinzelt ganz verlegen in den neuen Tag hinein. Der alte Nachtportier kommt wieder heim auf seinem Rad. Der erste müde Autobus schleicht schon durch die Stadt Und an der Ecke öffnet sich bereits ein Frühcafe Und übernächtigt sagt ein Liebespaar sich leis? Adieu! In meiner Stadt blieb die Zeit für mich steh? n In meiner Stadt, wo die Uhren anders geh? n. Und bin ich müde, schwach und matt Und weiß mir keinen andren Rat, Dann besuch ich meine alte kleine Stadt. Ich laufe wie betäubt umher durch nasses frisches Gras Und meß? die Welt, in der ich leb?, mit einem neuen Maß Dem Nachbarn, der noch über? n Gartenzaun herüber schaut Dem Trinker, der sich still und leis? den Fusel selber braut Ich seh? die Waschfrau, die auf bunten Wiesen Tücher bleicht, Den Tagedieb, der dunkel um die Häuserecken streicht. Hier fühl ich mich geborgen, hier möchte ich nicht mehr raus, Auf diesem Fleckchen Erde, ja da ist mein Zuhaus In meiner Stadt blieb die Zeit für mich steh? n In meiner Stadt, wo die Uhren anders geh? n. Und bin ich müde, schwach und matt Und weiß mir keinen andren Rat, Dann besuch ich meine alte kleine Stadt.