Während des NATO-Krieges gegen Jugoslawien, als Bomben das Land zerstörten, dem man Menschenrechte bescheren wollte, unter anderen der Rudolf Scharping, mit dem ich noch in Mutlangen gegen NATO-Raketen demonstriert habe, da las ich noch einmal in Texten von Andreas Greif, der sich Gryphius nannte. Andreas Gryphius schrieb während des 3Ojährigen Krieges, 1636, dieses Gedicht: Wir sind ja nunmehr ganz, ja mehr denn ganz verheeret: Der Völker freche Schar, die rasende Posaun, das Schwert so fett von Blut die donnernden Kartaun hat allen Schweiß und Fleiß und Vorrat aufgezehret. Die Türme steh? N in Glut die Kirch ist umgekehret das Rathaus liegt im Graus, die Starken sind zerhaun, die Jungfern sind geschänd? T und wohin wir nun schaun ist Feuer, Pest und Tod, der Herz und Geist durchfähret. Hier durch die Schanz und Stadt rinnt allzeit frisches Blut und ist schon viel zu lang, daß unsrer Ströme Flut von Leichen fast verstopft, nur langsam vorgedrungen. Doch schweig ich noch von dem, was ärger als der Tod, was grimmer denn die Pest und Glut und Hungersnot: dass auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen.