Vorstadt - Feierabend, Dick von Fliederduft. Abendglocken schwingen vogelfrei. Mauersegler schrein, Zersicheln diese Luft. Küster kichern in der Sakristei. Süßer Wind weht lind Und lau vom Ehrenfriedhofhain. Rasenmäher metzeln Nachbarscherze kurz und klein. Lustig flackert's Licht Im Schlachthaus auf. Die Kälber schrein. Kinder lachen frank Und frei Jehovas Zeugen aus. Komm - wir gehn ins Haus. Schließ die Fensterläden. Bring mir das MG. Zapf ein Kännchen Schnaps vom Faß. Schlaf bei unsren Kindern. Küß mich, und dann geh. Halt - verbrenn noch den Familienpaß. Horch, sie singen Lieder. Gläser klingen. Siehst du was? Öffnet man die Kragen? Ballt man schon die Hand ums Glas? Nein, dies Lachen kenn ich - Alles ist noch halber Spaß. Ich entsichre erst, Wenn man im Chor und Marschtakt lacht. Wann beginnt die Nacht? Braver Baß und Orgeln, Schummrig schwimmt der Tag. Küster kneten, strampeln, keuchen schwer. Papas Lied lullt ein Beim Ledernackenschlag. Orgeln überzeugen mich nicht mehr. Nein. Ich halt sie noch Im Fadenkreuz, die Wohnungstür. Diesmal, Lodenröcke, Dieses Mal, da lauern wir. Wir sind diesmal Jäger. In die Falle tappt jetzt ihr. Ich blas' euch Halali, Kommt, ist Feierabendzeit, Und ich bin bereit. Vorstadt - Feierabend, Fliederduft verweht. Abendglocken schwingen leise aus. Mauersegler ruhn, Die Sicheln abgedreht, Küster hinken hungrig nach Haus. Kühler Nachtwind bläst Vom Fluß herauf, und Tauben gurr'n. Frauen kichern, kaun Die Lippen. Ihre Männer knurr'n. Greise lecken sich Die Finger, und die Kater schnurr'n. Langsam weicht der Krampf Im Bauch, löst sich die Hand vom Stahl Bis zum nächsten Mal.