Auf Kreta fand ich ein' Friedhof Für Führer und Vaterland Da schlafen viel deutsche Soldaten Im Hügel am Straßenrand Und über ihnen wuchert Der gelbe Rosinenwein Zu süß! Der Wein für Rosinen Den stopfte ich in mich rein Und auf Formentera da wohnen Die Toten bequem direkt Am großen Autofriedhof Das hat mich ein bißchen geschreckt Wie Krieger mit ihren Waffen So liegen die Toten bereit Mit ausgeschlachteten Autos Zur Fahrt in die Ewigkeit In Moskau der Nonnenfriedhof Da liegen mit Bildchen und Stein Die Mörder und ihre Opfer Sie liegen Gebein an Gebein Und fluchen und wimmern und stoßen Und kratzen einander wund Und schrein mit blutiger Erde Im aufgerißnen Mund So graste ich manches Grab ab Fraß Blumen verwelkt in mich rein Und lud mir auf die Seele In Prag einen Juden-Stein Die Toten leben ganz eigen Die reden so still und klar Sogar ihre Lebenslügen Werden im Schweigen wahr Ich weiß es, die Toten leben Und wolln, daß sie einer besucht Wer kalt an den Kalten vorbeigeht Der wird verhext und verflucht Ich nicht! Meines Vaters Grabstein Steht überall. Ich brauch' Sein Grab nicht lange suchen Es ist so leicht zu finden Dort, wo ein Schornstein raucht