Jonas war ein Junge Und er war erst sieben. Alle Menschen rund um ihn Konnten ihn nur lieben. Es war ein grauer Regentag, Als die Nachricht kam: Jonas' Blut war unheilbar, Sein Leidensweg begann. Die Mutter war verzweifelt, Als auch die letzte Hoffnung ging. Sie saß nächtelang und hielt die Hand, Als sein Leben am Faden hing. Und sie fragte: Kind, was wünschst du dir so sehr? Ich möchte Blumen streun, Wenn du zur Hochzeit gehst Und im weißen kleid neben Papa stehst. Ich möchte, dass ihr zwei zusammen lebt Und euch das Jawort gebt. Ich wünsch mir das – oh ja, das wär so fein Und wir zwei wären dann nie mehr allein! Ich möchte Blumen streun An eurem Hochzeitstag, Weil ich euch beide gerne hab, so gerne hab. Das Jawort längst beschlossen, Sie kaufte sich das schönste Kleid. Der Pfarrer kam ins Krankenzimmer Und Jonas' Augen wurden weit. Er gab ihr die Blumen, Mit einem Lächeln im Gesicht. Für Jonas war's der schönste Tag, Als Papi das Jawort spricht. Dann sah er in ihr den Engel, Der im Traum am Fenster stand. Er ging mit einem Lächeln In ein Regenbogenland. Er wollte Blumen streun, Wenn sie zur Hochzeit geht Und im Engelskleid neben Papi steht. Er wollte, dass die zwei stets zusammen stehn Und den weg gemeinsam gehen. Jedes Jahr am Hochzeitstag Bringen sie Blumen an Jonas' Grab Sie wissen, dass die Liebe nie vergeht, Weil über sie ein Engel steht – ein Engel steht. Er wollte Blumen streun.