Ich bin vom Typ her eher verschlossen.
Gritta ist älter und angenehm blond.
Und sie kam auf mich zugeschossen.
Ich habe jede Bewegung genossen,
Denn sie hat - meine Seele besonnt.
Als sie nach drei oder sogar vier Stunden
Von der Liebe fast körperlich sprach,
Gestand ich ihr unumwunden,
Mein Herzschlüssel sei leider verschwunden
Und die Tür gäb leider nicht nach.
Wie ich stürme und ich sause
Und ich brause durch den Dreck -
Ach, Herr Krause, ja, Herr Krause,
Ist mit dem Schlüssel weg.
Herr Krause ist ein Herr um die sechzig,
Der Klaviere in Kiel repariert.
Doch ich spiel nicht Klavier und das rächt sich,
Denn in Ermangelung dessen, so krächz ich,
Hat er einfach - mein Herz arretiert.
"Ach, Herr Krause!", sagt die Dame betroffen,
"Diesen Namen hab ich schon mal gehört.
Neulich kam mein Gatte besoffen
Und er hatten den Hosenstall offen.
Und das hat wohl - Herrn Krause gestört.
Und er brüllt noch jetzt zu Hause,
Doch das hat keinen Zweck, keinen Zweck.
Denn Herr Krause, ach, herr Krause,
Ist mit dem Schlüssel weg.
Und er brüllt noch jetzt zu Hause,
Doch das hat keinen Zweck, keinen Zweck.
Denn Herr Krause, ach, herr Krause,
Ist mit dem Schlüssel weg."
Und es beschwerte ein Kriegskommandeur sich:
Der Schlüssel zum Panzer sei fort.
Und ein Wärter fand das Schließen so schwer
Und darum sei das Gefängnis so leer
Und von nun an ein offener Ort.
Ich selber, ich finde: Herr Krause macht's gut,
Denn er sucht ja nun sicher speziell.
Vielleicht sucht er den Schlüssel zur menschlichen Wut.
Und wenn er den gut verstecken tut,
Vielleicht wird's auf der Welt wieder hell.
Und darum lob ich und applause:
Ihn zu suchen, hat keinen Zweck.
Denn Herr Krause, ach, Herr Krause,
Ist mit dem Schlüssel weg.
Und darum lob ich und applause:
Ihn zu suchen, hat keinen Zweck.
Denn Herr Krause, ach, Herr Krause,
Ist mit dem Schlüssel weg.
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