Ich komme aus der Kälte, mich tragen tausend Hände Aus einer verstaubten Zelle mitten in die graue Menge Ich komme aus der Finsternis, ich komme aus dem Grab gestiegen Wie ein telekinetisch begabter Sarkophag Fünf Minuten auf der Erde für das Leben einer Katze 23 Kerzen und ein Kreis – Finsternis erwache Ja, ich seh eure Gesichter, nein, ich hör nicht, was ihr sagt Doch ihr hört, was ich sage und es lässt euch nicht mehr schlafen Das Licht ist kein Lichtbringer, es ist ein Lügner Und fährt ungehindert durch meine transparenten Fühler Die Nacht hat nie zu lügen gelernt, doch sie behütet Ihre Wahrheiten wie Vögelmütter Eier, wenn sie brüten Wartet nur, bis die Schatten alles hier zurückerobern Der Tag hat nie wirklich gelebt, nur ein verrückter Toter Lazarus, Gnadenstoß, von unten sieht der Abgrund gar nicht Mal mehr so bedrohlich aus, komm und wag den Absprung Menschen laufen durch den Tag als gäbe es keine Nacht Aber sind dann überrascht und verstört, wenn sie erwacht Bauen Lampen und Laternen, machen alles nur noch schlimmer Bleibt der Tag doch immer schwächer als die Nacht und ihre Kinder Ihr haltet euer Licht für selbstverständlich (Nein) Ihr macht alles falsch, euch treibt die Angst vor eurer Sterblichkeit Baut ihr einen Turm, versinkt das Fundament beständig Jeder Stein, den ihr darauf legt, zwingt ihn tiefer in die Erde Die Organe von Prometheus überlasse ich den Geiern Für den Frevel an der Schwärze soll er nun für immer leiden Keine Gnade für den Ketzer, das Orakel und den Seher Keine Gnade für Kassandra und den Sohn von Galateia Und ich spreche aramäisch, damit ihr mich nicht versteht Eine Horde tauber Esel, seid ihr sinnlos unterwegs Lasst euch belügen von der Sonne, einer eitlen gelben Kugel Sie verbrennt vor euren Augen, irgendwann ist sie verblutet Alle Farben werden eins, denn alle Tage sind vorbei Und die Nacht entfaltet endgültig ihr rabenschwarzes Kleid Und von Menschen und Tieren und Pflanzen und Wärme Bleibt nichts als Kälte und unendliche Schwärze