Das letzte Bier aus dem Kühlschrank hilft mir darüber hinweg Dass ich schon wieder besoffen bin und schon wieder nix merk' Von dieser angeblich Sorgen verdrängenden Komponente Schon wieder ein paar Stunden meiner Lebenszeit verschwendet Ich koch gesund, mach Sport und hab 'nen Job Ich nehm keine Drogen mehr oder zumindest nicht mehr oft Ich räum auf und häng mir Deko-Scheiß an jede Wand Doch es fühlt sich trotzdem nicht wie ein normales Leben an Ich hab 'ne Freundin, mal die, mal eine andere Doch keine blieb für länger als 'ne Weile interessanter Als die Suche nach 'nem neuen Reiz für meine kalten Sinne Manchmal versuch ich mich an alles zu erinnern Doch jeder Hauch an einem hellgrauen Nebelmorgen Vergeht in dem Moment wo er entsteht sofort Ich schau vom Balkon raus Auf großstadthoffnungsgrün und betongrau Die letzte Kippe aus der Schachtel ist die beste Besonders bei Eisregen und Glätte Ich sehe der Asche hinterher, wie sie im Wind treibt Wachsen kann nur der, der immer Kind bleibt Am Ende des Tunnels ist nur ein Loch Ich zieh mir die Kapuze ins Gesicht und dreh mich weg vom Wind – Herbstbeginn, sechster Sinn Erstes Kind – Erster von drei Jungs, die nie still sitzen konnten, es war immer laut bei uns – wo wir gewohnt haben Ich seh' ne Frau im Fenster ihren kleinen Sohn tragen Sie hat ein' Ausdruck im Gesicht, der mir im Sinn bleibt So wie die halb vergessenen Orte meiner Kindheit Es ist, als hätte ich 'ne Narbe im Gelenk, die mich an irgendwas erinnert Eine Gabe, ein Geschenk Wer sich lebendig fühlt und dafür nicht den Schmerz braucht, Schmerz in der Liebe, Schmerz beim Trainieren, Schmerz, der den Schmerz aufhält Es sieht ernst aus, nehm' wir's mit Humor Nur verpasste Chancen werf ich mir 'ne Ewigkeit lang vor Und davon gibt's auf jeden Fall ein paar, so läuft das ab im Leben Ich guck nach oben und lauf weiter durch den Ascheregen Am Ende des Tunnels ist nur ein Loch