Es war im Zug um zehn vor fünf Da sah ich dich zum allerersten Mal. Ich schluckte kurz und plötzlich war Die Landschaft draußen mir total egal. Ich hatte viele von deinesgleichen schon gesehn' Hatte die eine nett gefunden und die andere schön. Aber dich zu stempeln wollte irgendwie nicht gehn' Und als ich ausstieg ließ ich beinah meinen Koffer steh'n. Bis ich dich einmal wieder sah, Verging, ich glaub' es war ein halbes Jahr. In meinem Herzen juckte es wie damals - oder schlimmer noch sogar. Weil ich das Wesen, das da lächelnd vor mir stand, So herrlich rätselhaft und ungewöhnlich fand, Wie eine Mischung aus Zucker aus Zimt und feinem Sand - Wie ein Gemälde, das verdeckt hängt mit den Farben zur Wand. Du kamst mir wie ein Buch vor, Klein und schmal in das nicht jeder sich vertieft. Kein Reißer und kein Kochbuch, Keine Schnulze die vor Liebessehnsucht trieft. Vielleicht ein Märchen, Das sein Happy-End nicht bis zum Schluss aufhebt, Ein Buch mit Bildern, über denen noch ein Hauch von Kindheit schwebt. Das auch ohne Goldschnitt schön ist und nicht nur vom Einband lebt, Dummerweise sind die meisten Seiten zugeklebt. Das ich jetzt in Dir lesen darf, Dass ich versuchen darf dich zu versteh'n, Erscheint mir reichlich unverdient Und oft sogar um wahr zu sein zu schön. Manchmal fürchte ich du bist ein Traum, der bald zerstirrbt, Eine Wolke, die der Wind vorüber schiebt. Doch dann stehst Du plötzlich vor mir, Mein Mädchen das mich liebt. Und dann bin ich still und danke Gott, Dass es dich gibt.