Rocco
Hat man nicht auch Gold beineben,
Kann man nicht ganz glücklich sein;
Traurig schleppt sich fort das Leben,
Mancher Kummer stellt sich ein.
Doch wenn's in der Taschen fein klingelt und rollt,
Da hält man das Schicksal gefangen;
Und Macht und Liebe verschafft dir das Gold
Und stillet das kühnste Verlangen.
Das Glück dient wie ein Knecht für Sold,
Es ist ein schönes Ding, das Gold.
Wenn sich Nichts mit Nichts verbindet,
Ist und bleibt die Summe klein;
Wer bei Tisch nur Liebe findet,
Wird nach Tische hungrig sein.
Drum lächle der Zufall euch gnädig und hold,
Und segne und lenk' euer Streben,
Das Liebchen im Arme, im Beutel das Gold,
So mögt ihr viel Jahre durchleben.
Das Glück dient u.s.w.
Leonore
Ihr habt recht, Vater Rocco, aber es gibt noch etwas, das mir nicht weniger kostbar wäre.
Rocco
Und das wäre?
Leonore
Euer Vertrauen. Wie oft sehe ich Euch ganz ermattet aus den unterirdischen Gewölben zurückkehren. Warum erlaubt Ihr mir nicht Euch dorthin zu begleiten?
Rocco
Du weißt, daß ich den strengsten Befehl habe, niemanden – wer es auch sein mag – zu den Staatsgefangenen zu lassen. Niemanden!
Marzelline
Du arbeitest dich ja zu Tode, lieber Vater.
Rocco
Ja, ja, ihr habt recht. Diese schwere Arbeit würde mir doch endlich zuviel werden. Der Gouverneur muß mir erlauben, dich in die geheimen Kerker mit mir zu nehmen. Indes gibt es ein Gewölbe, in das ich dich nie führen werde.
Marzelline
Wo der Gefangene sitzt, von dem du schon oft gesprochen hast?
Rocco
Ja, ja.
Leonore
Ist es schon lange her, daß er gefangen ist?
Rocco
Schon über zwei Jahre.
Leonore
Zwei Jahre! Er muß ein großer Verbrecher sein.
Rocco
Oder er muß große Feinde haben, das kommt ungefähr auf eins heraus. Nun, es kann nicht mehr lange mit ihm dauern. Seit einem Monat muß ich auf Befehl Pizarros seine Portionen kleiner machen. Jetzt hat er binnen vierundzwanzig Stunden
Nicht mehr als zwei Unzen schwarzes Brot und eine
Halbe Maß Wasser. Kein Licht – kein Stroh – nichts.
Leonore
Großer Gott!
Marzelline
Vater, führe Fidelio ja nicht zu ihm. Diesen Anblick könnte er nicht ertragen.
Leonore
Warum denn nicht? Ich habe Mut und Kraft!
Hat man nicht auch Gold beineben,
Kann man nicht ganz glücklich sein;
Traurig schleppt sich fort das Leben,
Mancher Kummer stellt sich ein.
Doch wenn's in der Taschen fein klingelt und rollt,
Da hält man das Schicksal gefangen;
Und Macht und Liebe verschafft dir das Gold
Und stillet das kühnste Verlangen.
Das Glück dient wie ein Knecht für Sold,
Es ist ein schönes Ding, das Gold.
Wenn sich Nichts mit Nichts verbindet,
Ist und bleibt die Summe klein;
Wer bei Tisch nur Liebe findet,
Wird nach Tische hungrig sein.
Drum lächle der Zufall euch gnädig und hold,
Und segne und lenk' euer Streben,
Das Liebchen im Arme, im Beutel das Gold,
So mögt ihr viel Jahre durchleben.
Das Glück dient u.s.w.
Leonore
Ihr habt recht, Vater Rocco, aber es gibt noch etwas, das mir nicht weniger kostbar wäre.
Rocco
Und das wäre?
Leonore
Euer Vertrauen. Wie oft sehe ich Euch ganz ermattet aus den unterirdischen Gewölben zurückkehren. Warum erlaubt Ihr mir nicht Euch dorthin zu begleiten?
Rocco
Du weißt, daß ich den strengsten Befehl habe, niemanden – wer es auch sein mag – zu den Staatsgefangenen zu lassen. Niemanden!
Marzelline
Du arbeitest dich ja zu Tode, lieber Vater.
Rocco
Ja, ja, ihr habt recht. Diese schwere Arbeit würde mir doch endlich zuviel werden. Der Gouverneur muß mir erlauben, dich in die geheimen Kerker mit mir zu nehmen. Indes gibt es ein Gewölbe, in das ich dich nie führen werde.
Marzelline
Wo der Gefangene sitzt, von dem du schon oft gesprochen hast?
Rocco
Ja, ja.
Leonore
Ist es schon lange her, daß er gefangen ist?
Rocco
Schon über zwei Jahre.
Leonore
Zwei Jahre! Er muß ein großer Verbrecher sein.
Rocco
Oder er muß große Feinde haben, das kommt ungefähr auf eins heraus. Nun, es kann nicht mehr lange mit ihm dauern. Seit einem Monat muß ich auf Befehl Pizarros seine Portionen kleiner machen. Jetzt hat er binnen vierundzwanzig Stunden
Nicht mehr als zwei Unzen schwarzes Brot und eine
Halbe Maß Wasser. Kein Licht – kein Stroh – nichts.
Leonore
Großer Gott!
Marzelline
Vater, führe Fidelio ja nicht zu ihm. Diesen Anblick könnte er nicht ertragen.
Leonore
Warum denn nicht? Ich habe Mut und Kraft!
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