40 lange Jahre hat er brav die Post gebracht Niemals war er grantig, war auf Höflichkeit bedacht Hat von allen Menschen schon die Sorgen kennt Ist bei jedem Wetter unverdrossen grennt War vielleicht einmal ein Schatten drin in sein Gsicht Hammer's gwusst: 's ist von der Steuer oder gar vom Gricht War er aber froh und heiter und hat glacht in d Welt War's a Liebesbrief oder gar a Geld Jetzt ist es aus damit, 's Herz wird uns schwer, Denn unser lieber Freund kommt nimmer mehr Der Briefträger Gsieberl Der freundliche Herr Er bringt keine Brief mehr; seine Füss san ihm zu schwer Er sitzt in seinem Stübel, freut sich fast wie a Kind Wenn der Briefträger kommt und auch für ihn a Brieferl bringt. Mein lieber Gsieberl Geh, sei net dumm Tue di ned kränken Die Zeit ist um Eine hübsche Witwe, ohne Anhang, nimmer jung, Doch noch sehr begehrlich - überhaupt noch recht in Schwung Trifft den alten Gsieberl und ruft traurig aus: Seit Sie nimmer kumma, Fliegt ka Brief ins Haus. Aber mein Gott sagt Gsieberl; sein 's mir net bös - Sie war'n immer wenn's mi gsehn habn aufgregt und nervös Da hammer gsagt Gsieberl mach der Frau a Freud, schliesslich braucht auch sie a Zeitvertreib. Und darum gsteh ich heute heimlich hier: die schönen Liebesbrief, die warn von mir. Der Briefträger Gsieberl Der freundliche Herr Der bringt keine Brief mehr; seine Füss san ihm zu schwer Er sitzt in seinem Stübel, freut sich fast wie a Kind Wenn der Briefträger kommt und auch für ihn a Brieferl bringt. Mein lieber Gsieberl Geh, sei net dumm Tue di ned kränken Die Zeit ist um